Vorträge 2017
Dienstag, 10.01.2017, 19.30 Uhr, Diele Altes Rathaus, Markt 1, 97421 Schweinfurt
Prof. Dr. Wolfgang Weiß (Würzburg), Fürstbischof Julius Echter von Mespelbrunn (1573-1617): Leben – Werk – Urteil
(in Zusammenarbeit mit dem Universitätsbund Würzburg, Tochtergesellschaft Schweinfurt)
Im Jahr 2017 jährt sich der Todestag des Würzburger Fürstbischofs Julius Echter von Mespelbrunn (1545-1617) zum 400. Mal. Julius Echter hat in seiner Regierungszeit Mainfranken nachhaltig und bis heute sichtbar geprägt. An Echter erinnern Kirchen sowie Herrschafts- und Schulbauten ebenso wie die Universität Würzburg und das Julius-Spital. Es gab und gibt aber auch Kritik an Echters Amtsführung: die Vorgänge um die Vertreibung von Gegnern des katholischen Glaubens (von besonderer Bedeutung für die Reichsstadt Schweinfurt), die Bedrängung und Enteignung von Juden, die Verfolgung und Hinrichtung vermeintlicher Hexen. Für die Diözese Würzburg ist der 400. Todestag deshalb Anlass, sich mit der Persönlichkeit des Fürstbischofs, seinem Wirken und seiner Nachwirkung in einer Vielzahl von Veranstaltungen auseinanderzusetzen. Wolfgang Weiß ist Inhaber der Professur für Fränkische Kirchengeschichte und Kirchengeschichte der neuesten Zeit am Institut für Historische Theologie der Julius-Maximilians-Universität Würzburg. In Schweinfurt ist er u. a. durch seine Mitarbeit am Projekt „Spurensuche 1806-2006. 200 Jahre Pfarrei Heilig Geist“ bekannt.
Donnerstag, 23.02.2017, 19:00 Uhr, Kunsthalle im ehemaligen Ernst-Sachs-Bad, Rüfferstr. 4, 97421 Schweinfurt
Andrea Brandl M.A. (Schweinfurt), Führung durch die Ausstellung „Heiko Herrmann – Verzurrte Welt“ (im Anschluss an die Mitgliederversammlung)
Eintritt: frei
Dienstag, 12.09.2017, 18:00 Uhr, Diele des Alten Rathauses, Markt 1, 97421 Schweinfurt
Prof. Dr. Matthias Stickler (Universität Würzburg), „Der Kommunismus in seinem Zeitalter“ – Überlegungen zu den weltanschaulichen Grundlagen und zur praktischen Umsetzung einer totalitären Ideologie
(in Zusammenarbeit mit der Volkshochschule Schweinfurt)
Eintritt: frei
Der von Marx und Engels systematisierte „wissenschaftliche Sozialismus“ („Marxismus“) wurde von Lenin erweitert zu einer unmittelbar praxisorientierten Revolutionsideologie („Marxismus-Leninismus“, verkürzt „Kommunismus“). Ausgehend von Sowjetrussland, entstand seit 1917 ein imperiales System, dessen Führungseliten für sich in Anspruch nahmen, auf der Basis wissenschaftlich gesicherter und damit unwiderlegbarer Erkenntnisse die Befreiung der Menschheit zu erreichen und eine ideale klassenlose Gesellschaft zu errichten. In der Praxis erwies sich diese für viele Menschen attraktive Weltanschauung als ideale Rechtfertigungsideologie für den Aufbau eines totalitären Staates, der nach außen aggressiv und nach innen repressiv auftrat, weil die kommunistischen Führungseliten als Folge ihres Anspruchs auf die absolute Wahrheit die komplexe soziale Wirklichkeit in ein striktes Freund-Feind-Schema pressten. Begleitvortrag zur Ausstellung „Der Kommunismus in seinem Zeitalter“.
Donnerstag, 14.09.2017, 19:30 Uhr, Martin-Luther-Haus, Bodengasse 1, 97421 Schweinfurt
Dr. Uwe Müller (Stadtarchiv Schweinfurt), „Anno 1542 als das Wort Gottes allhier aufkommen“ – Die Einführung der Reformation in der Reichsstadt Schweinfurt 1542
(in Zusammenarbeit mit dem Stadtarchiv Schweinfurt, den Museen und Galerien der Stadt Schweinfurt, der Volkshochschule Schweinfurt und dem Evangelisch-Lutherischen-Dekanat Schweinfurt)
Eintritt: 3,00 €
Anhand zeitgenössischer Quellen wird der Prozess der Vorbereitung, Durchführung und Konsolidierung der Reformation seit den 1520er Jahren bis zur Annahme der Konkordienformel, dem verbindlichen Glaubensbekenntnis der Lutheraner, im Jahre 1577 dargestellt.
Donnerstag, 05.10.2017, 19:00 Uhr, Museum Gunnar-Wester-Haus, Martin-Luther-Platz 5, 97421 Schweinfurt
Dr. Uwe Müller (Stadtarchiv Schweinfurt), Führung durch die Ausstellung „Anno 1542 alß das Wortt Gottes alhier auffkommen“ – Die Einführung der Reformation in der Reichsstadt Schweinfurt 1542. Ausstellung des Stadtarchivs Schweinfurt und der Museen und Galerien der Stadt Schweinfurt anlässlich des 475jährigen Reformationsjubiläums 1542 – 2017
Eintritt: 1,50 €
Donnerstag, 12.10.2017, 19:30 Uhr, Martin-Luther-Haus, Bodengasse 1, 97421 Schweinfurt
Prof. Dr. Horst Brunner (Universität Würzburg), Luther und das deutsche Kirchenlied im 16. Jahrhundert
(in Zusammenarbeit mit dem Stadtarchiv Schweinfurt, den Museen und Galerien der Stadt Schweinfurt, der Volkshochschule Schweinfurt und dem Evangelisch-Lutherischen-Dekanat Schweinfurt)
Eintritt: 3,00 €
Das noch immer aktuelle Kirchenlied verdankt seine Entstehung Luther. Seit 1523 schuf er Lieder unterschiedlicher Art, deren Vorbild bis heute zahlreiche weitere Autoren inspirierte. Viele Texte des 16. Jahrhunderts werden auch heute noch gesungen. Auch weitere religiöse Gruppen – Böhmische Brüder, Wiedertäufer, Calvinisten, Katholiken – trugen damals zum Liederschatz bei; eine Sonderrolle nimmt Hans Sachs ein.
Donnerstag, 26.10.2017, 19:30 Uhr, Martin-Luther-Haus, Bodengasse 1, 97421 Schweinfurt
PD Dr. Markus Müller (Gutenstetten), Das Schweinfurter Konfessionsbild
(in Zusammenarbeit mit dem Stadtarchiv Schweinfurt, den Museen und Galerien der Stadt Schweinfurt, der Volkshochschule Schweinfurt und dem Evangelisch-Lutherischen-Dekanat Schweinfurt)
Eintritt: 3,00 €
Donnerstag, 16.11.2017, 19:30 Uhr, Martin-Luther-Haus, Bodengasse 1, 97421 Schweinfurt
PD Dr. Frank Kleinehagenbrock (Universität Würzburg), Die Stadt der Standhaften. Der Prozeß der lutherischen Konfessionalisierung in Schweinfurt bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges
((in Zusammenarbeit mit dem Stadtarchiv Schweinfurt, den Museen und Galerien der Stadt Schweinfurt, der Volkshochschule Schweinfurt und dem Evangelisch-Lutherischen-Dekanat Schweinfurt)
Eintritt: 3,00 €
Die Reichsstadt Schweinfurt war umgeben von Territorien, in denen die Gegenreformation durchgeführt wurde, z. T. mit großem Nachdruck und reichsrechtlich fragwürdigen Methoden. Dabei ging es nicht nur um die Frage des wahren Glaubens, sondern auch um konkurrierende Herrschaftsrechte und deren Durchsetzung. Dies prägte auch die lutherische Konfessionalisierung der Reichsstadt, das heißt die langfristige soziale und kulturelle Durchsetzung des Luthertums. Diese Entwicklung wurde nicht zuletzt durch eine Vielzahl von lutherischen Exulanten, die aufgrund ihrer Treue zum lutherischen Bekenntnis Ihre Heimatorte verließen und als Bürger und Einwohner in die Stadt aufgenommen wurden, mitgeprägt. Im Westfälischen Frieden wurde schließlich nicht nur der Augsburger Religionsfrieden mit der Sicherung des Luthertums bestätigt, sondern auch die reichsrechtliche Stellung der Reichsstädte.
Donnerstag, 23.11.2017, 19.00 Uhr, Kunsthalle im ehemaligen Ernst-Sachs-Bad, Rüfferstr. 4, 97421 Schweinfurt
Dr. Bernd Steidl (München), Römer und Germanen am Main
(in Zusammenarbeit mit den Musen und Galerien der Stadt Schweinfurt)
Eintritt: 5,00 €
Der Main verbindet in seinem langen und gewundenen Lauf die Siedlungsgebiete der Germanen und Römer. Die politischen Beziehungen zwischen beiden Gesellschaften wechselten über die Jahrhunderte mehrfach. Doch stets war Rom an dem Zugriff auf die wichtige Ressource Holz in den ausgedehnten Wäldern Germaniens interessiert. Dies hatte erhebliche Auswirkungen auf die Entwicklung in der Mainregion. Dr. Bernd Steidl ist Stellvertretender Direktor der Archäologischen Staatssammlung München und gehörte von 2003-2010 der Deutschen Limeskommission an. In dem Band „Römer und Germanen am Main“ (2016) legte Steidl eine Zusammenfassung der Ergebnisse seiner langjährigen Beschäftigung mit dem Forschungszweig der römisch-germanischen Beziehungen vor.
Vorträge 2016
Donnerstag, 18.02.2016, 19:00 Uhr, Kunsthalle im ehemaligen Ernst-Sachs-Bad, Rüfferstr. 4, 97421 Schweinfurt
Führung durch die Ausstellung „Gott UND die Welt. Trienale Schweinfurt für zeitgenössische Kunst III“
(im Anschluss an die Mitgliederversammlung)
Eintritt: frei
Donnerstag, 17.03.2016, 19:30 Uhr, Augustinum Schweinfurt, Ludwigstr. 16, 97421 Schweinfurt
Dr. Lee Clare (Berlin), Göbekli Tepe – das Heiligtum der Steinzeitjäger
(in Zusammenarbeit mit dem Augustinum Schweinfurt)
Eintritt: 5,00 €; für Mitglieder 3,00 €
Am Göbekli Tepe, tief in der Türkei, liegt einer der Ursprungsorte menschlicher Zivilisation: der mit 12000 Jahren älteste Steintempel der Welt. Es ist eine gewaltige Anlage: Riesige T-förmige Steinquader und verzierte Tier- und Menschenreliefs bilden im Oval die Kultstätten, zwei freistehende Quader stehen zusätzlich in der Mitte. Die einzigartige Kultstätte am Göbekli Tepe, dem „bauchigen Hügel“, wurde 1994 durch den deutschen Archäologen Klaus Schmidt entdeckt. Sie ist seinen Worten nach „eine Schaltstelle der Geschichte“. Denn sie stammt aus einer Zeit, als die Menschen noch Jäger und Sammler waren. Am Göbekli Tepe errichteten diese Menschen die ersten Tempel, ein rituelles Zentrum für eine offenbar gut organisierte und großräumig vernetzte Gesellschaft. Dr. Lee Clare vom Deutschen Archäologischen Institut Berlin arbeitet und forscht am Göbekli Tepe.Mittwoch, 20.04.2016, 19:00 Uhr, Kunsthalle im ehemaligen Ernst-Sachs-Bad, Rüfferstr. 4, 97421 Schweinfurt
Führung durch die Ausstellung „Der Weltpoet: Friedrich Rückert (1788–1866) – Dichter, Orientalist, Zeitkritiker“
Eintritt: 4,00 €
Den Kern des Rückertjahres 2016 bildet vom 8. April bis zum 10. Juli die Ausstellung „Der Weltpoet: Friedrich Rückert (1788-1866) – Dichter, Orientalist, Zeitkritiker“ in der Kunsthalle Schweinfurt. Rückert beschrieb sein Leben als Teppich, an dem er ununterbrochen webte. Ein Zitate-Teppich markiert seinen Lebensweg in der Ausstellung: Rückerts Kindheit in Schweinfurt, die Studienzeit in Würzburg und Jena, seine Reise über die Alpen nach Rom, die Jahre als Professor in Erlangen und Berlin kurz vor der Revolution und die Altersjahre in Neuses (Coburg). Wichtige Wegbegleiter treten auf: die geliebte Ehefrau Luise, sein Förderer König Ludwig I. oder die Berliner Kollegen Jacob und Wilhelm Grimm. Über das Zeitgeschehen informieren großformatige Journale: die Freiheitskriege, der Rückzug ins Privatleben im Biedermeier oder die rasante Entwicklung im Maschinenzeitalter. Tonspuren für Kinder und Erwachsene lassen von Rückert übersetzte Originaltexte und seine eigenen Gedichte lebendig werden.
Donnerstag, 16.06.2016, 19:00 Uhr, Museum Otto Schäfer, Judithstr. 16, 97422 Schweinfurt
Klaus Gasseleder (Erlangen), Autorenlesung „Mein Rückert“
(in Zusammenarbeit mit der der Rückert-Gesellschaft e. V. und dem Museum Otto Schäfer)
Eintritt: 3,00 €
Der Schriftsteller Klaus Gasseleder, in Schweinfurt geboren und aufgewachsen, stellt sein Buch „Mein Rückert“ vor, in denen er zunächst seine persönlich Annäherungen und Entfernungen an und von Rückert beleuchtet. Im weiteren Verlauf untersucht er auch, inwieweit der Gedichte-„macher“ und Sprachakrobat Rückert als ein Vorläufer einer form- und sprachorientierten literarischen Moderne gelten kann, wendet sich gegen ein gängiges Verstehen Rückerts als Erlebnislyriker, bei dem Dichtung und Leben zu wenig auseinander gehalten werden und nimmt dabei Rückerts poetologische Äußerungen über den Vorrang der Form vor dem „Gehalt" ernst.Samstag, 18.06.2016, 15:00 Uhr, Museum Georg Schäfer, Brückenstr. 20, 97421 Schweinfurt
Prof. Dr. Claudia Wiener (München), Der Untergang der Nibelungen im Tigris – Friedrich Rückerts literarische Projekte zwischen 1812 und 1818
(in Zusammenarbeit mit dem Museum Georg Schäfer und der Rückert-Gesellschaft e. V.)
Eintritt: 6,00 € (ermäßigt: 5,00 €)
Rückerts intensive Beschäftigung mit der volkssprachlichen Literatur des Mittelalters erklärt sich in der Zeit der Befreiungskriege nicht nur aus einem ästhetischen Interesse, sondern verfolgt politische Ziele, die sehr konkret sein, aber auch visionären Charakter haben können. Die Werke, die zwischen 1812 und 1817 entstehen, können uns zeigen, welche Stoffe, Werkformen und Figuren einen besonderen Symbolwert und ein Identifikationspotenzial für Rückert und seine Zeitgenossen besitzen. Die Italienreise in den Jahren 1817/18 tritt Rückert mit einem ambitionierten Barbarossa-Projekt an, von dem er seinem Sponsor, dem Verleger Johann Friedrich Cotta, verspricht, dass es Werk seines Lebens werden solle. Wie sollte das Werk aussehen? Welche politischen Aussagen sollte es transportieren? Warum gibt es Rückert auf? Und vor allem: Wie kommt er in dieser Phase zu seiner folgenreichen Entscheidung, sich dem Studium der Orientalistik zu verschreiben? Viele Fragen, auf die sich vielleicht aus seinem Umfeld auf der Bettenburg, in Stuttgart, in Italien und Wien Antworten finden lassen.Dienstag, 26.07.2016, 19:00 Uhr, Kunsthalle im ehemaligen Ernst-Sachs-Bad, Rüfferstr. 4, 97421 Schweinfurt
Prof. Dr. Matthias Stickler (Würzburg), „... die erste moderne Teilung der Nation“: Der Deutsche Krieg von 1866 – Ursachen und Folgen für Deutschland und Europa
(in Zusammenarbeit mit den Museen und Galerien der Stadt Schweinfurt und dem Stadtarchiv)
Eintritt: 5,00 €
Das Zitat im Titel stammt von dem bedeutenden Historiker Thomas Nipperdey (1927-1992). Es hebt ab auf die Tatsache, dass mit dem Ausscheiden Österreichs aus Deutschland und der Zerstörung des Deutschen Bundes 1866 eine wichtige Weichenstellung für die weitere deutsche und europäische Geschichte getroffen wurde, die die Entstehung eines kleindeutsch-preußischen Nationalstaats im Jahr 1871 und damit einer Staatsnation erst möglich machte. Im Vortrag werden die Gründe für den preußisch-österreichischen Dualismus seit 1815 behandelt, warum Preußen, vor allem seit 1850, in nationalpolitischer Hinsicht im Vorteil war und schließlich die Eskalation in den 1860er Jahren. Erläutert werden ebenfalls die Bundesreformkonzepte der sogenannten "Würzburger Koalition" der deutschen Mittelstaaten unter Führung Bayerns, die Ende der 1850er und in den frühen 1860er Jahren sozusagen einen dritten deutschlandpolitischen Weg gehen wollten. In einem Ausblick werden noch die Reichsgründung von 1871 und die Wiederaussöhnung Preußen-Deutschlands mit Österreich-Ungarn in den 1870er Jahren behandelt, die 1879 zum Abschluss des Zweibundvertrages führte.Freitag, 09.09.2016, 19:00 Uhr, Kunsthalle im ehemaligen Ernst-Sachs-Bad, Rüfferstr. 4, 97421 Schweinfurt
Georg Kreiner (Gesellschaft Harmonie e.V. Schweinfurt), 1866, der Bruderkrieg in unserer Region – Geschichte, Gefechte und Schicksale
(in Zusammenarbeit mit den Museen und Galerien der Stadt Schweinfurt und dem Stadtarchiv)
Eintritt. 5,00 €
Im ersten Teil des Vortrags geht es um die Vorgeschichte und den Anlass des Krieges. Sein Hauptaugenmerk richtet der Referent auf die Geschehnisse unmittelbar vor und nach dem 10. Juli 1866 in Kissingen und Schweinfurt und der näheren Umgebung. Dabei werden die Taktik der Preußen und der Bayern sowie die militärische Auseinandersetzung in und um Kissingen, die Sorgen der Bürger, gerade auch in Schweinfurt, und insbesondere Einzelschicksale von Beteiligten berücksichtigt.
Dienstag, 13.09.2016, 19:00 Uhr, Kunsthalle im ehemaligen Ernst-Sachs-Bad, Rüfferstr. 4, 97421 Schweinfurt
Dr. Dieter Storz (Hauptkonservator Bayerisches Armeemuseum in Ingolstadt), Keine Nostalgie: Die Bewaffnung im 'Deutschen Krieg' 1866
(in Zusammenarbeit mit den Museen und Galerien der Stadt Schweinfurt und dem Stadtarchiv)
Eintritt: 5,00 €
In diesem Vortrag geht es darum, einen spezifischen Aspekt der Moderne vorzustellen: Die Entwicklung der Waffentechnik in der Mitte des 19. Jahrhunderts.Freitag, 28.10.2016, 19:30 Uhr, Martin-Luther-Haus, Bodengase 1, 97421 Schweinfurt
Prof. Dr. Wolfgang Wüst (Erlangen), Schweinfurt und das Heilige Römische Reich deutscher Nation
In Zusammenarbeit mit dem Verein für bayerische Kirchengeschichte und dem Evangelisch-Lutherischen Dekanat Schweinfurt)
Eintritt: frei
Bereits ein Blick auf die politische Landschaft oder geostrategische Lage der mainfränkischen Reichsstadt Schweinfurt lässt angesichts stets streitbarer Nachbarn und Fürsten nichts Gutes ahnen. Die Reichsstadt war von einem geistlichen Fürstenstaat – Hochstift und Bistum spielten sich in Würzburg die Bälle zu – fast vollkommen umgeben. Nicht nur im 14. Jahrhundert als die Würzburger Bischöfe 1354 in Nachfolge der Grafen von Henneberg-Schleusingen Schweinfurts Reichspfandschaft an sich zogen, bestand die Gefahr, Reich und Stadt würden sich entfremden.
Das regionale Ungleichgewicht wäre nicht weiter beunruhigend gewesen, hätten nicht seit der Reformation, zementiert durch die Kirchenordnung von 1543, Konfessionskonflikte die Grenzen verhärtet und überlagert. Konfession wurde zur Territorialangelegenheit. So kam es in der Zeit der Gegenreformation als der Druck diesseits und jenseits der Grenzen deutlich stieg, zu einem brain drain überzeugter, bekennender oder verdeckter Anhänger der neuen Lehre aus Stadt und Hochstift Würzburg. Viele suchten und fanden in Schweinfurt ihr Asyl.
Die Hauptthese des Vortrags wird lauten, Schweinfurt konnte seine Freiheiten einschließlich der Bekenntniswahl bis zur Mediatisierung durch Bayern 1802/03 nur mit dem Rückhalt im Reichsverband verteidigen. Der Vortrag beleuchtet dabei systematisch die Nahtstellen zwischen der Stadt und den Reichsinstitutionen. Hier spielten die Schweinfurter Reichsvogtei, die Verpfändungen der Stadt, die Reichsgerichte und der Kommunikations- und Medienraum Reichstag eine entscheidende Rolle. Insgesamt kann man diese Verbindungen als Netzwerke im Alten Reich bezeichnen. Gender-Forscher von heute sprechen von „old boys“-Seilschaften. Schweinfurt lag mittendrin.
Prof. Wüst ist Inhaber des Lehrstuhls für Bayerische und Fränkische Landesgeschichte an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg. Der Vortrag findet als öffentlicher Abendvortrag im Rahmen der Jahrestagung des Vereins für bayerische Kirchengeschichte statt, die 2016 unter dem Thema „Reformation in Schweinfurt – Dokumente und Ereignisse im Vergleich“ in Schweinfurt stattfindet (28./29.10.2016, Martin-Luther-Haus).
Donnerstag, 10.11.2016, 19:00 Uhr, Museum Georg Schäfer, Brückenstr. 20, 97421 Schweinfurt
Dr. Wolf Eiermann (Museum Georg Schäfer, Décadence und Impressionismus – Zwei Kunstrevolten im 19. Jahrhundert
(in Zusammenarbeit mit dem Museum Georg Schäfer)
Eintritt: 6,00 € (ermäßigt: 5,00 €)
Der Ruf nach Freiheit der bildenden Kunst von den Erwartungen des Staates, der Kirche und des Bürgertums führte um 1860 in Paris zu zwei parallelen Bewegungen, wovon die Décadence als geistige Abkehr vom Schönheit- und Tugendideal sogleich von der deutschen Malerei aufgegriffen wurde. Dr. Wolf Eiermann, der Leiter des Museums Georg Schäfer, greift in seinem Vortrag Themen der derzeitigen Sonderausstellung „Lockruf der Décadence – Deutsche Malerei und Bohème 1840-1920“ auf.Vorträge 2015
Donnerstag, 15.01.2015, 19.00 Uhr, Museum Georg Schäfer, Brückenstr. 20, 97421 Schweinfurt
Dr. Karin Rhein (Schweinfurt), Führung durch die Ausstellung „Geliebte Tyrannin. Mode in Bildern des 19. Jahrhunderts – Arbeiten auf Papier von der Französischen Revolution bis zum Ersten Weltkrieg“
Eintritt: 2,50 Euro
Ist es auch Wahnsinn, hat es doch Methode. Zu diesem Schluss mag man kommen, wenn man die Mode des 19. Jahrhunderts und ihre besonderen Kreationen betrachtet: Trompeusen und Keulenärmel, Krinoline, Turnüre, Humpelrock und einschnürende Korsetts. Die Silhouetten änderten sich regelmäßig. Mal wurde die Brust betont, mal die Arme, dann die Taille, dann der Po. Die modischen Damen eiferten griechischen Göttinnen nach, gaben sich als reizende Püppchen oder raumgreifende lebende Kunstwerke. Die Mode war (und ist wohl noch immer) eine Tyrannin, aber eine geliebte.
Zwar birgt das Museum Georg Schäfer keine Modesammlung, doch unter den etwa 4500 Zeichnungen und den zahlreichen Büchern und Zeitschriften des Bestandes befinden sich Porträts, Genreszenen, Sittenbilder und Karikaturen, für die die Mode mehr als nur notwendige Begleiterscheinung ist.
Die Sonderausstellung zeigt etwa 85 Zeichnungen und Druckgraphiken sowie Zeitschriften und Bücher. Zu den in der Ausstellung vertretenen Künstlern zählen unter anderem Johann Georg von Dillis, Josef Kriehuber, Franz Krüger, Friedrich August von Kaulbach, Hugo von Habermann, Heinrich Lossow, Max Klinger, Franz Skarbina, Lothar Meggendorfer und Ferdinand Freiherr von Reznicek.
Mittwoch, 28.01.2015, 19:00 Uhr, Museum Otto Schäfer, Judithstr. 16, 97422 Schweinfurt
Georg Drescher M.A. (Schweinfurt), Führung durch die Ausstellung „In die Sakristei gehörig. 100 Ausgewählte Schriften und Einbände aus der Sakristeibibliothek der Evangelisch-Lutherischen Kirchengemeinde St. Johannis in Schweinfurt“
(in Zusammenarbeit mit dem Museum Otto Schäfer)
Eintritt: 3,00 Euro
Im September 2013 ist die Sakristeibibliothek der Evangelisch-Lutherischen Kirchengemeinde St. Johannis in Schweinfurt als Depositum im Museum Otto Schäfer aufgestellt worden. Als erstes gemeinsames Projekt präsentieren Kirchengemeinde und Museum Otto Schäfer nun 100 ausgewählte Drucke und Einbände aus diesem Bestand. 2014 jährt sich auch zum 350. Mal die Überführung der alten Kirchenbibliothek durch den Rat der Reichsstadt Schweinfurt von der St. Johanniskirche in das Rathaus. Von dieser Bibliothek verblieben nur wenige Drucke zum Gebrauch der Geistlichen in der Kirche zurück. Sie bildeten den Grundstock der neu entstehenden Sakristeibibliothek. Nur wenige Bücher konnten aber gezielt angekauft werden. Der Großteil des Bestandes setzte sich aus Geschenken der Geistlichen wie der Bürger der Stadt Schweinfurt zusammen. „In die Sakristey gehörig“ ist ein typischer Besitzeintrag.
Die eigenen theologischen Schriften und Predigten reichsstädtischer Pfarrer und zahlreiche Gelegenheitsschriften zu Geburtstagen, Hochzeiten, Begräbnissen oder Amtsantritten, aber auch die Schriften des Gymnasiums und lokale Lehrbücher nehmen einen wichtigen Platz in der Bibliothek ein. Zusammen mit der Gesangbuchabteilung, deren Kern die vielen Auflagen des Schweinfurtischen Gesangbuches oder Ausgaben benachbarter fränkischer Territorien bilden, geben sie dem Bestand ein ausgesprochen lokales und regionales Gepräge. Ergänzt wird dieser Bestand durch Textdrucke der in der St. Johanniskirche zu besonderen Anlässen aufgeführten Choräle und Kirchenmusiken. Die Sakristeibibliothek ist damit eine bedeutende Quelle für die Geschichte der Schweinfurter Kirche und darüber hinaus der gesamten Stadt.
Donnerstag, 19.02.2015, 19.00 Uhr, Kunsthalle im ehemaligen Ernst-Sachs-Bad, Rüfferstr. 4, 97421 Schweinfurt
Dr. Erich Schneider (Schweinfurt), Führung durch die Ausstellung „Helmut Pfeuffer: Pathos und Verwandlung – Retrospektive: 50 Jahre Malerei“
(im Anschluss an die Mitgliederversammlung)
Eintritt: frei
Donnerstag,12.03.2015, 19.30 Uhr, Kunsthalle im ehemaligen Ernst-Sachs-Bad, Rüfferstr. 4, 97421 Schweinfurt
Dr. Erich Schneider (Schweinfurt), Künstler des 19. Jahrhunderts entdecken Schloss Mainberg bei Schweinfurt
(in Zusammenarbeit mit den Museen und Galerien der Stadt Schweinfurt und der VHS)
Eintritt: 3,00 Euro
Schloss Mainberg hat seit seiner Erwerbung durch Wilhelm und Catharina Sattler ab 1822 immer mehr Besucher aus nah und fern angezogen. Vor allem im zweiten und dritten Viertel des 19. Jahrhunderts wurde Schloss Mainberg von zahlreichen Künstlern gezeichnet und gemalt. Keines der großen Ansichtenwerke damals hat auf das Schloss verzichten wollen. Die beiden Sammler verstanden es geschickt Mainberg und seine Kunstschätze in den Fokus eines breiten öffentlichen Interesses zu rücken: Ohne Sattler und deren Sammlung hätte es nie die große Zahl von Mainberg-Ansichten im 19. Jahrhundert gegeben. Eine besondere Rolle kommt dabei dem Schweinfurter Künstler Andreas Friedrich Kornacher zu, der zeitlebens für Sattler die notwendigen Zeichnungen und Ansichten von Mainberg anfertigte. Wie es scheint, könnte er als „Ghostpainter“ auch für andere, bekanntere Künstler wie Ludwig Richter tätig gewesen sein. Das Interesse an Mainberg hielt nach Catharinas Tod 1861 noch für einige Jahre an. Ihr Enkel Johann Ernst lockte 1874 Hans Thoma auf das Schloss, der mit zahlreichen Werken für eine letzte Nachblüte sorgte. Thoma, Sattler, Burnitz und Steinhausen nahmen Schloss Mainberg und seine Umgebung erneut in den Fokus ihrer künstlerischen Bemühungen. Danach aber sollten ausschließlich Künstler aus der Region ihr Können an Mainberg erproben.Freitag, 20.03.2015, 19:30 Uhr, Museum Otto Schäfer, Judithstr. 16, 97422 Schweinfurt
Klaus Gasseleder (Erlangen), Potpourri mit Texten aus Franken (Lesung)
(in Zusammenarbeit mit der der Rückert-Gesellschaft e. V., dem Museum Otto Schäfer und der VHS)
Eintritt: 3,00 €
Immer wieder haben Dichter, heimische und reisende, Texte über Franken, über Land und Leute dort verfasst. Klaus Gasseleder, selbst Autor und in Schweinfurt kein Unbekannter, hat diese gesammelt, in mehreren Anthologien veröffentlicht und für diesen Abend eine Auswahl daraus zusammen gestellt. Im Mittelpunkt der teils beschaulichen, teils kritischen, vor allem auch witzigen Texte stehen fränkische Landschaften und fränkische Orte. Die Bandbreite der Autoren, aus deren Werke Gasseleder Textauszüge vorträgt und kommentiert, reicht vom Mittelalter und der frühen Neuzeit über Barock, Klassik, Romantik bis in die Gegenwart. Auch Übersetzungen der Texte ausländischer Reisenden und einige Mundarttexte werden nicht fehlen.
Mittwoch, 08.07.2015, 19:00 Uhr, Diele des Alten Rathauses, Markt 1, 97421 Schweinfurt
Prof. Dr. Matthias Stickler (Würzburg), Die Integration der Flüchtlinge und Vertriebenen in Unterfranken nach dem Zweiten Weltkrieg
(in Zusammenarbeit mit dem Stadtarchiv und der VHS)
Eintritt: 4,00 Euro
Die Integration der ca. 12 Millionen Flüchtlinge und Vertriebenen nach 1945 hat die beiden nach dem Zweiten Weltkrieg entstandenen deutschen Staaten fundamental verändert. Standen am Anfang die Lösung fundamentaler Existenzprobleme im Vordergrund (v.a. Ernährung, medizinische Versorgung und Unterbringung der Betroffenen), so erwies es sich, nachdem rasch deutlich wurde, dass eine Rückkehr bzw. die Auswanderung der Flüchtlinge und Vertriebenen nach Übersee keine realistischen Optionen waren, bald als notwendig, deren dauerhafte Eingliederung ins Werk zu setzen. Die daraus resultierenden Veränderungen der Sozialstruktur wie auch der politischen Kultur Deutschlands können kaum überschätzt werden, auch das sogenannte "Wirtschaftswunder" wäre ohne das Potential der Flüchtlinge und Vertriebenen so nicht möglich gewesen. Der Referent, Professor für neuere und neueste Geschichte an der Universität Würzburg, beschäftigt sich in seinem Vortrag mit Unterfranken, wo ca. 142.000 Flüchtlinge und Vertriebene Aufnahme fanden, was einem Bevölkerungsanteil von gut 14 % entspricht.Mittwoch, 22.07.2015, 19:00 Uhr, Glashalle Konferenzzentrum Maininsel, 97422 Schweinfurt
Führung durch die Ausstellung: „Heimatvertriebene in Schweinfurt“ (Made in Schweinfurt XIV)
(in Zusammenarbeit mit den Museen und Galerien der Stadt Schweinfurt)
Eintritt: frei
Fast 17 Millionen Menschen verloren nach dem Zweiten Weltkrieg durch Flucht und Vertreibung ihre Heimat. Auch in Schweinfurt mussten die Bewohner nach dem Krieg zusammenrücken, denn es trafen zahlreiche Flüchtlinge und Heimatvertriebene in der Stadt ein. Die ehemaligen Luftschutzbunker und sonstiger nutzbarer Wohnraum wurden akquiriert und für die Neuankömmlinge bereitgestellt. Bereits 1946 richtete die Stadt ein Flüchtlingskommissariat ein, um den speziellen Anforderungen der Flüchtlingsbetreuung gerecht zu werden. Angesichts der Zerstörung der Stadt und der sich nach dem Zweiten Weltkrieg ergebenden Notlage war die Situation sicher nicht leicht zu bewältigen. Die Präsentation „Heimatvertriebene in Schweinfurt“ fokussiert anhand von Zeitzeugenberichten, Fotos, originalen Dokumenten und Objekten die Lebensumstände der Heimatvertriebenen nach deren Ankunft in Schweinfurt. Welche Probleme gab es zu bewältigen, wie wurden die Neuankömmlinge aufgenommen, wie wurde der Neuanfang gemeistert? Beispielhafte Lebensläufe zeigen den großen Anteil der Vertriebenen am Wiederaufbau der Stadt Schweinfurt und an der Neugestaltung der Gesellschaft.
Mittwoch, 16.09.2015, 15:30-17:30 Uhr,
oder:
Mittwoch, 23.09.2015, 18:00-20:00 Uhr, ZF Friedrichshafen AG, Ernst-Sachs-Str. 62, 97424 Schweinfurt
Führung durch die Ausstellung: „Die Sachs-Ausstellung der ZF Friedrichshafen AG – Eine Reise durch die Geschichte“
Eintritt: für Mitglieder frei, für Begleitpersonen 3,00 €
2015 feiert die ZF Friedrichshafen AG ihr 100jähriges Firmenjubiläum. Aus diesem Anlass wird die Geschichte des Standortes Schweinfurt seit der Gründung von Fichtel & Sachs 1895 bis zur Verschmelzung mit der ZF Friedrichshafen AG 2011 in einer Ausstellung auf dem Firmengelände präsentiert. Auf 850 m2 werden die Geschichte des Unternehmens Fichtel & Sachs und die Entwicklung der Marke Sachs anhand von zahlreichen Exponaten, faszinierenden Mitmachstationen und interaktiven Computerbildschirmen für jeden erlebbar gemacht.
Beschränkte Teilnehmerzahl (25 Personen)!
Verbindliche Anmeldung zu einem der beiden Termine ab 29. Juni 2015, jeweils Mo. 15-17 Uhr im Schrotturm.
Wegen der Sicherheitsvorkehrungen auf dem Werksgelände muss vorab eine Liste mit den Vor- und Nachnamen aller Teilnehmer an die ZF Friedrichshafen AG weitergegeben werden. Mit der Anmeldung erklären Sie sich mit diesem Prozedere einverstanden.
Dienstag, 03.11.2015, 19:00 Uhr
Georg Drescher M.A. (Schweinfurt), Führung durch die Ausstellung: „Bilder des Glaubens in der Zeit Martin Luthers – Eine Ausstellung des Museums Otto Schäfer und des Stadtarchivs Schweinfurt“
Museum Otto Schäfer, Judithstr. 16, 97422 Schweinfurt
(in Zusammenarbeit mit dem Museum Otto Schäfer und dem Stadtarchiv Schweinfurt)
Eintritt: 3,00 €Zum Themenjahr 2015 „Bild und Bibel“ der Lutherdekade zeigen Museum Otto Schäfer und Stadtarchiv und –bibliothek unter dem Titel „Bilder des Glaubens in der Zeit Martin Luthers“ rund 70 Illustrata des 15. Und 16. Jahrhunderts.
Eine reiche Bilderwelt zum Leben und Leiden Christi, der Muttergottes und aller Heiligen schmückt Stundenbücher, Erbauungsliteratur und Legendare um 1500. Allein die Bibel vermeidet die Gottesdarstellung außer bei alttestamentarischen Historien und der Offenbarung des Johannes. Diese Zurückhaltung behalten auch die protestantischen Drucke der Heiligen Schrift bei. Die Apokalypse spielt aber weiterhin eine herausragende Rolle bei der Illustration der Bibel. Vor allem Bilder zur Passion und die Darstellung der Evangelisten und Apostel als Künder und Zeugen des christlichen Glaubens bestimmen – wenn auch häufig in neuer Funktion – das reformatorische Schrifttum.
Dienstag, 17.11.2015, 19:30 UhrProf. Dr. Andreas Dornheim (Bamberg), Ernst Sachs – Leben und Werk
Veranstaltungszentrum der Sparkasse Schweinfurt, Siebenbrückleinsgasse, 97421 Schweinfurt
(in Zusammenarbeit mit der VHS)Eintritt: 3,00 €
Ernst Sachs (1867-1932) war eine der großen Unternehmerpersönlichkeiten der bayerischen und deutschen Industriegeschichte. In nur 15 Jahren machte er aus der 1895 gegründeten Schweinfurter Fabrik Fichtel & Sachs eine Firma von Weltruf. Der Vortrag zeichnet den Weg von Ernst Sachs nach, geht auf die wichtigsten unternehmerischen Entscheidungen ein und thematisiert Aspekte der privaten Lebensführung. Abschließend wird die Frage aufgeworfen, inwieweit es politische Kontinuitäten oder Brüche vom liberalen Ernst Sachs zu seinem Sohn Willy Sachs (1896-1958) gibt. Der Referent ist Verfasser der vor wenigen Monaten anlässlich des 100-jährigen Firmenjubiläums der ZF Friedrichshafen AG und des 120-jährigen Gründungsjubiläums von Fichtel & Sachs erschienenen Werkes: Sachs – Mobilität und Motorisierung. Eine Unternehmensgeschichte.
Vorträge 2014
Freitag, 24.01.2014, 19:30 Uhr, vhs Schultesstr. 19b, Untergeschoss, Zi. 005, 97421 Schweinfurt
Dr. Franz Jacob (Würzburg), Geheimgesellschaften im Wandel der Zeit
(in Zusammenarbeit mit der VHS)
Warum entstehen Geheimgesellschaften? Warum und wie lange sind sie geheim? Wer wird Mitglied? Klärung dieser Fragen anhand bekannter Beispiele aus Vergangenheit und Gegenwart: frühe Christen, Freimaurer, Illuminaten, Thule-Gesellschaft, Anonymous. Nach dem Vortrag besteht die Möglichkeit zur Diskussion. Der Referent ist Lehrbeauftragter an der Universität Würzburg.
Donnerstag, 27.02.2014, 19.00 Uhr, Kunsthalle im ehemaligen Ernst-Sachs-Bad, Rüfferstr. 4, 97421 Schweinfurt
Dr. Erich Schneider (Schweinfurt), Führung durch die Ausstellung „Die Sammlung Gunter Sachs“
(im Anschluss an die Mitgliederversammlung)
Dienstag, 18.03.2014, 19:30 Uhr, Museum Otto Schäfer, Judithstr. 16, 97422 Schweinfurt
Dr. Hans Bauer (Kitzingen), Goethe: Franken, Wein & Frauen
(in Zusammenarbeit mit dem Museum Otto Schäfer, der Rückert-Gesellschaft und der VHS)
„Franken ist ein gesegnetes Land!“ lässt Goethe in seinem „Götz v. Berlichingen“ Maria, die Schwester des Götz ausrufen. Ja: Goethe hat Franken sehr geschätzt! An annähernd hundert Tagen lernte er auf seinen Fahrten die fränkischen Regionen kennen. Er pflegte enge Kontakte zu Künstlern, Dichtern und Gelehrten, unterhielt Handelsbeziehungen zu Weinhändlern in Würzburg, Schweinfurt, Kitzingen, Dettelbach und Rüdenhausen. Dr. Hans Bauer, Heimatpfleger im Landkreis Kitzingen, hat in mehrjähriger Forschungsarbeit alles dokumentiert, was Goethe mit Franken verband: Seine Wege, seine Begegnungen, seine Kontakte, sein Genuss des Frankenweins und seine vielfältigen und zwiespältigen Beziehungen zu den Frauen. Der Autor wird an diesem Abend über seine Erlebnisse mit dem „fränkischen Goethe“ erzählen. Goethes Liebe zu Franken, sein stilvoller Umgang mit dem Wein, aber auch seine erotischen Gedanken werden das Thema sein. Seine Handelsbeziehungen zur Weinhandelscompagnie Gebr. Will aus Schweinfurt und Friedrich Rückerts Verehrung für Goethe werden im Detail gewürdigt.Freitag, 21. März 2014, 19.00 Uhr, Alte Kirche Schonungen
Dr. Martin Brandl (Schloss Seehof), Wie der Erste Weltkrieg Einzug auf Schloss Mainberg hielt – Patriot Ernst Sachs und sein neues Heim
Schloss Mainberg erhielt ab 1916 eine prächtige, neue Ausstattung für den Schweinfurter Unternehmer Ernst Sachs, die im Wesentlichen von dem Münchner Architekten Franz Rank,entworfen wurde. Zeitbedingt hielten zahlreiche Anspielungen auf den Ersten Weltkrieg in Form von Inschriften und Skulpturen Einzug in die Dekoration der neuen Räume. Ein lang vermisstes Ausstattungsstück, der "Siegfriedsleuchter" aus dem Herrnzimmer, konnte 2013 von der Sparkasse Schweinfurt erworben werden. Der Vortrag von Dr. Martin Brandl, Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege, wird die Entstehungsgeschichte des Leuchters sowie seine ikonographischen Vorbilder im zeitgenössischen Kontext der Bildpropaganda des Ersten Weltkriegs vorstellen und erklären.
Der Vortrag findet im Rahmen der Ausstellung „Heimatfront und Schützengraben. Die Großgemeinde Schonungen im Ersten Weltkrieg 1914 – 1918“ statt, die vom 8. bis 23. März 2014 in der Alten Kirche Schonungen gezeigt wird. Öffnungszeiten jeweils Freitag, Samstag und Sonntag von 10 bis 18 Uhr.
Hinweis:
Der Zeit in die Karten geschaut – Ansichtskarten aus Unterfranken
Ausstellung des Bezirks Unterfranken und der Volkshochschule Schweinfurt sowie Begleitprogramm
Ausstellungshalle im Alten Rathaus, Markt 1, 97421 Schweinfurt
30. April. – 28. Mai 2014
Öffnungszeiten Mo – Fr 10 – 16 Uhr (Eingang über die Tourist Information Schweinfurt) 360°)
Sie ist klein, leicht und liegt gut in der Hand. Jeder kennt sie, viele verschicken oder sammeln sie. Die Rede ist von der Ansichtskarte. Nach ihrer Erfindung Ende des 19. Jahrhunderts verbreitete sie sich auf der ganzen Welt und wurde ein beliebtes Kommunikationsmittel, das auch heute – in Zeiten von SMS und Email – weiter gepflegt wird. Die Ausstellung beleuchtet die Geschichte, Bedeutung und Herstellung der heute meist 10,5 x 14,8 Zentimeter großen Bildbotschaften. Darüber hinaus wird gezeigt, was unterfränkische Ansichtskarten verraten und was sich aus diesen historischen Quellen herauslesen lässt. Dafür wurden die bebilderten Karten aus Alben geholt, digitalisiert und interpretiert. Die Ausstellung wurde vom Bezirk Unterfranken erstellt und wird exklusiv in den unterfränkischen Volkshochschulen gezeigt. In Schweinfurt geschieht dies auch mit finanzieller Förderung durch die Kulturstiftung Schweinfurt.Mittwoch, 17.09.2014, 19:00 Uhr, Glashalle Konferenzzentrum Maininsel, 97422 Schweinfurt
Daniela Kühnel M.A. (Rödelsee), Führung durch die Ausstellung: „Schweinfurt und seine Amerikaner“ (Made in Schweinfurt XIII)
(in Zusammenarbeit mit den Museen und Galerien der Stadt Schweinfurt)
Eintritt: frei
Die diesjährige „Made in Schweinfurt-Ausstellung“ widmet sich unter dem Titel „Schweinfurt und seine Amerikaner“ den fast siebzig Jahren, in denen amerikanische Streitkräfte in der Stadt präsent waren. Die Kuratorin der Ausstellung, Daniela Kühnel, macht während eines 45-minütigen Rundgangs auf die Hintergründe und die Konzeption der Ausstellung aufmerksam und führt zu den Besonderheiten wie Jeep, Seifenkiste und Milchbar. Am Ende des Rundgangs besteht die Möglichkeit, die von Max Kidd und dem Team von Y-Concepts erstellte Filmdokumentation „The American Way of Schweinfurt“ anzusehen.
Donnerstag, 02.10.2014, 19:30 Uhr, Museum Otto Schäfer, Judithstr. 16, 97422 Schweinfurt
Prof. Dr. Claudia Wiener (München), „Boney gone to pot“ – Rückert als unkonventioneller Dichter der Befreiungskriege
(in Zusammenarbeit mit dem Museum Otto Schäfer, der Rückert-Gesellschaft und der VHS)
Eintritt: 3,00 Euro
Einen Namen hat sich Friedrich Rückert (1788-1866) als Dichter der Befreiungskriege mit der Publikation seines Bandes »Deutsche Gedichte« erworben: Seine »Geharnischten Sonette« sind nicht zuletzt wegen des ungewohnten Einsatzes dieser Gedichtform für politische Aussagen schnell berühmt geworden. Gerade weil uns aber die national engagierte Dichtung dieser Epoche fremd und peinlich geworden ist, erfordern Rückerts Werke der Jahre 1813 bis 1816 eine kritische Betrachtung. Eine literaturhistorische Analyse verspricht jedenfalls das Ergebnis, dass Rückert sich vom mainstream der damaligen Kampflyrik absetzt, indem er literarische Traditionen überraschend unkonventionell wiederbelebt und zugleich Tendenzen der politischen Karikatur aufgreift, die vor allem in England von herausragenden Zeichnern wie James Gillray (1757-1815) und George Cruikshank(1792-1878) zu einem Höhepunkt des Genres geführt wurden.Donnerstag, 23.10.2014, 19:30 Uhr, Diele des Alten Rathauses, Markt 1, 97421 Schweinfurt
Ernst Petersen, Dr. Uwe Müller, Oberndorfer Barden, Erinnerung an den 1514 niedergeschlagenen "Aufruhr in der Gemeinde"
(in Zusammenarbeit mit dem Stadtarchiv und der VHS)
Eintritt: 3,00 Euro
Die Vortragsveranstaltung mit musikalischer Umrahmung durch die Oberndorfer Barden erinnert an den vor 500 Jahren escheiterten Aufstand der von der aktiven politischen Mitarbeit ausgeschlossenen Mehrheit der Bevölkerung. Die nach der Niederschlagung des Aufruhrs am 13. Juni 1514 vom Schweinfurter Reichsvogt Graf Wilhelm von Henneberg und kaiserlichen Kommissaren errichteten „Statuta und Ordnungen, aus Kraft kaiserlichen Befehls aufgerichtet, gesetzt und gemacht“ blieben als maßgeblicher Verfassungsrezess bis zum Ende der reichsstädtischen Epoche in Kraft. Damit wurde das Scheitern der Bemühungen der Gemeinde um angemessene politische Beteiligung besiegelt. Die Arbeit der „Handwerke“ oder Zünfte war auch in Zukunft nur unter strenger obrigkeitlicher Regelung möglich. Neben fünf Enthauptungen wurden rund 20 weitere Körper, Geld- und Ehrenstrafen und Stadtverweise vollstreckt.
Dienstag, 04.11.2014, 19.30 Uhr, Veranstaltungszentrum der Sparkasse Schweinfurt, Siebenbrückleinsgasse, 97421 Schweinfurt
Peter Steinmüller (Schweinfurt), Von der Muckibude zum Fitnesstempel – Wie mit Harry Gelbfarb in Schweinfurt das deutsche Bodybuilding begann.
(in Zusammenarbeit mit der VHS)
Eintritt: 3,00 EURO
Als Harry Gelbfarb im Jahr 1956 in Schweinfurt das erste deutsche Bodybuilding-Studio gründete, hatte er bereits ein abenteuerliches Leben hinter sich. Der Vortrag beschreibt, wie Gelbfarb nach Stationen in Wien, New York und Kalifornien in der Kugellagerstadt sein Zuhause fand. Mit den ersten deutschen Meisterschaften und der Förderung des Kraftsports für Frauen trieb er maßgeblich den Trend zum individuellen Training voran. Wenn heute neun Millionen Deutsche in Fitnessstudios ihre Kraft und Ausdauer trainieren, ist das wesentlich das Verdienst von Harry Gelbfarb, der zu Unrecht in Vergessenheit geriet.Donnerstag, 20.11.2014, 19:30 Uhr, Diele Altes Rathaus, Markt 1, 97421 Schweinfurt
Marianne Birthler (Berlin), Lesung aus ihren Erinnerungen „Halbes Land. Ganzes Land. Ganzes Leben.“
(in Zusammenarbeit mit der Stadtbücherei und der VHS)
Eintritt: Schüler / Studenten 5 €. Erwachsene im Vorverkauf 10 €, an der Abendkasse 12 €. Inhaber einer gültigen Leihkarte der Stadtbücherei bekommen 1 € Rabatt. Den Beginn des Vorverkaufs entnehmen Sie bitte der Tagespresse!
Frau Birthler war Politikerin in der ersten frei gewählten Volkskammer der DDR nach dem SED-Regime. Sie war Bildungsministerin in Brandenburg und Nachfolgerin von Joachim Gauck als Bundesbeauftragte für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen DDR von 2000- 2011. Als Chefin der Stasi-Unterlagen-Behörde bewies sie große persönliche Unabhängigkeit. Ihre Biographie zeigt auch die Schattenseiten des Politiker-Daseins. Marianne Birthler verfügt wie Joachim Gauck und Angela Merkel über die doppelte Erfahrung des Lebens in der DDR und im wiedervereinigten Deutschland. Sie wuchs in Ostberlin auf und setzte sich schon als junge Frau für mehr Selbstbestimmung ein, dazu nutzte sie die Freiräume der Kirche. Ihre Einstellung führte sie in die Opposition zum SED-Staat und schließlich ins Zentrum der Ereignisse von 1989. Sie war die erste Bundesvorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen. Mit ihrem Lebenslauf trug sie entscheidend dazu bei, den Geist der friedlichen Revolution in die „Berliner Republik“ zu tragen und an das Unrecht in der DDR zu erinnern. Da sich der Mauerfall 2014 zum 25. Mal jährt, bietet sich Frau Birthler als prominente Zeitzeugin an.